About Me
Paul Bühre ist in Zehlendorf Berlin aufgewachsen und hat von früh an viele verschiedene Sportarten ausprobiert und gleichzeitig immer gerne gezeichnet, gelesen und selber geschrieben. In der 10. Klasse hatte er ziemliches
Arschglück und ergatterte ein Schülerpraktikum beim Zeitmagazin in Berlin. Er wurde freundlich aufgenommen und motiviert seinen eigenen Artikel zu schreiben. Nach einem Monat oder zwei, vielen Verbesserungen später und durch die
Geduld und Zähigkeit seiner Mentorin der Superjournalistin Heike Faller, wurde sein erster Artikel im Zeitmagazin gedruckt.
Danach war alles anders… es folgten zwei Bücher ein paar Artikel in Zeitungen, eine blutige Nase und ein gebrochener Arm. Die lange Story findet man unter dem Titel „Lowkicks and Pencil shavings“. Er ist mittlerweile 21 Jahre jung
und studiert Gesellschafs- und Wirtschaftskommunikation an der UdK in Berlin.
The long story about my connection between fighting and writing
Die lange Geschichte, wie ich dazu komme einen Blog zu schreiben, oder meine Erfahrungen mit Schreiben und Kämpfen
Low-kicks and pencil shavings
Das Zeit Schüler Praktikum und sein erster Artikel.
Das war seine radioaktive Spinne, seine atomare Strahlung seine Origin Story, denn er war zu dem Zeitpunkt auch extremer, manischer Superhelden Fanatiker. Comics, Filme er verschlang alles. Gleichzeitig kam er in der Hasenheide zum
ersten mal zum Capoeira seiner ersten Kampfsportart, wenn auch noch keine Kontaktsportart. Er hatte als kleinerer Junge eine Judo Schule besucht aber das war ewig her, der Gi sah aus als hätte er einem 4-Jährigen gehört und er
erinnerte sich nur vage von einem älteren netten Mädchen immer und immer wieder aufs Kreuz geworfen worden zu sein. Und er hatte vielleicht gelernt zu „fallen“. Aber über einen weißen Gurt war er nie gekommen. Capoeira war allein
schon wegen der neuen Leute die er kennenlernte ein erfrischender Wandel zu seiner Schule in Dahlem. Die Akrobatik, Drehtritte und Sprünge der Maestres Ulli und Nick faszinierten ihn und er machte viele neue Bekanntschaften und
Freunde. Das abendliche zum Training in der U-Bahn fahren und Leute beobachten wurde zu einem täglichen Highlight nach der Schule. Der Kabinen Talk beim Umziehen mit echten Männern mit Tattoos und Piercings, die von ihren Ollen
oder Ischen erzählten, verunsicherte ihn genauso wie er ihm Selbstbewusstsein gab. Irgendwann so hoffte er würde er auch einem kleinen dünnen Jungen in der Umkleide davon erzählen, wie seine Ische ihm den Rücken zerkratzt hatte.
Der Junge würde genauso wie er es getan hatte erröten, schüchtern den Blick abwenden und gestehen, dass er Mädchen auch ganz gut finde. Aber nur manche. Soweit seine Kampfsport Erfahrungen zu diesem Zeitpunkt.
Das Erste Buch
In seinem Leben wurde es von hier alles nur umso wahnsinniger. Ihm wurde von einem Agenten, Literatur Agenten ( nicht wie James Bond aber doch gewisse Ähnlichkeiten, wie das besitzen von teuer aussehendem Alkohol ) angeboten ein Buch zu schreiben. Er sagte sofort zu und fuhr mit einem übertriebenen Grinsen in der U3 zurück Nachhause. Ein Wunder wirklich das niemand ihm die Zähne ausschlug, aber hey es war auch die U3 und nicht die U7 oder U8, no hate just saying. Er kriegte es mit Hilfe von vielen guten Menschen irgendwie über die Bühne und wurde vom Verlag in Talkshows und Marketingmaßnahmen paniert und frittiert. Er weiß selber nicht ob ihn das verändert hat, er hofft nicht, und betet aber er weiß das er vielleicht einen Teil seiner Seele verloren hat als er auf Stefan Raabs Coach saß. Diesen Raab kannte er davor auch nicht wirklich, weil er nie deutsches Fernsehen Zuhause gucken durfte. Nur Superhelden Filme. Aber auch diese aufregende Zeit ging vorbei und vielleicht ging alles auch zu schnell aber Paul war immer noch Paul und vielleicht wird er wenn er alt ist über diese Zeit ausführlicher nachdenken und darüber meditieren was für eine abgefuckte scheiße er mit 15 erlebt hat und ob ihn das vielleicht doch für immer geschädigt hat. Aber für den Moment spaltet er lieber seine Persönlichkeit in viele kleine Teile. Wenn jemand ihn als „der Autor“ anspricht dann redet er über diesen Autor als wäre er nie wirklich ein Teil von ihm gewesen sondern eher eine ältere Version, sowie Windows Xp vor Windows 12 kam. Auch wenn er weiter ab und zu hier und da Artikel und ähnliches für Magazine oder Zeitungen schreibt blieb er bei seiner vorsichtigen Schizoiden Taktik.
Nasenbluten
Kampfsport mäßig hatte er mit Capoeira eine Phase erreicht, in der der Fortschritt stagnierte und es ihm schwerer fiel Verbesserungen wirklich wahr zu nehmen. Auch musste er sein Abitur machen und die lagen U-Bahnfahrten die er
einst so liebte kamen ihm plötzlich wie Zeitverschwendung vor, da er eh nicht für das Abi lernte und erst recht nicht in der U-bahn. Er begann den Thaibox-Unterricht nebenan in derselben Schule zu besuchen, doch er war der mit
Abstand, kleinste, leichteste, unerfahrenste und jüngste er war 17 Jahre alt und wog vielleicht 59 Kilo und alle anderen hatten Tattoos oder einen Bart, oder sogar beides. Also ganz klar unfair. Nach einer Trainingssession die
besonders frustrierend mit Nasenbluten und einem Knacken im Kiefer geendet hatte hängte er seine Handschuhe auf. Seine Nase blutet übrigens auch so, also wenn niemand ihn boxt, zum Beispiel wenn er nießt sich die Nase putzt oder zu
lange über den Sinn des Lebens nachdenkt oder auch einfach gar nichts macht. Es beginnt ein Konflikt in ihm ein Wiederspruch den er lang mit sich rumträgt:
Destruktive Natur des Kämpfens, seine kompetitive Ehrgeizige Art, Der Spaß den er an Bewegung und Sport hat und die Depressionen und Probleme die ihm Verletzungen bereiten, nicht zu vergessen dass er eigentlich niemandem ins
Gesicht schlagen will und jedes mal wenn sein Trainingspartner nach ihm schlägt er seine Augen zu macht und blinzeln muss obwohl er noch nicht mal Brillenträger ist. Kurzum er fühlt sich in jeder anderen Sportart sicherer als im
Kampfsport, Kampfsport fällt ihm nicht leicht im Gegenteil er hat Angst vor dem Sparring, Nicht vor Schmerzen oder Körperkontakt, eher davor die Kontrolle zu verlieren, sich zu blamieren und schlecht in etwas zu sein. Verdammt
schlecht.
Er nimmt den schlauen und vielleicht feigen Weg, die Hintertür weg vom Kampfsport. Und beginnt zu Bouldern. Was ihm immer noch sehr viel Spaß macht. Die Kreative Art Probleme durch Bewegung und seinen Kopf und Kraft und
Beweglichkeit zu lösen ist für ihn wunderschön.
Das Zweite Buch
Doch nach dem Abi wartet die große Leere auf ihn. Er hat wieder Angst. Aber er hat viele Superhelden Geschichten gelesen, zu viele und genug um zu Wissen, wie er mit Angst umgeht. Er wird sich der Ungewissheit, die nach der Schule auf ihn wartet, stellen genauso wie Batman. Er wird sich ihr mit Stift, Laptop und Papier stellen. Er will Abenteuer erleben und hat Fernweh. Er unterschreibt einen Vertrag bei seinem Verlag ein Buch über seine Reisen nach dem Abitur zu schreiben. Der erste Halt und der Wichtigste, für ihn persönlich ist eine KungFu Schule in China. Er lernt unglaublich viel über die Kultur, Menschen, macht neue Freunde, erlaubt sich so manche Dummheit, verliebt sich, sein Herz wird gebrochen…er lebt das volle Programm in nur 4 Monaten. Am Ende bricht er sich seinen Unterarm in einem Sanda Kickbox Sparring Match. Seinem dritten. Aber ersten richtigen. Im Kampf merkt er nur dass er am Ende seinen linken Arm kaum heben kann. Danach fallen er und sein Gegner sich in die Arme und beglückwünschen sich. Er spürt das sie nun etwas verbindet, Respekt, Freundschaft. Er ist verdammt glücklich, dass er es geschafft hat sich den Respekt von einem der Kung Fu Kinder zu erkämpfen und eine Art Augenhöhe herzustellen, die sich auch nach der Verletzung eher vertieft als abschwächt denn auch die anderen Kinder verletzen sich ab und zu es gehört dazu. Man kann nicht nur das Gute haben. Doch als er einen Monat später seinen Arm Röntgen lässt und erfährt das er gebrochen ist und schon seit längerer Zeit immer wieder gebrochen ist, muss er einsehen, dass er zu weit gegangen ist. Oder ehrlicher mit seiner Verletzung hätte umgehen können. So wird die Heilung noch länger dauern und seine Weiterreise erschweren.
Die weiteren Reisestationen waren Indien und Schottland. Die letzten Monate in Berlin schrieb er sich gegen eine Wand. Er machte sie zu viel Druck, dieses zweite Buch würde zu seinem persönlichen Dämon. Er durchlebte eine milde Midlife-Crisis und Identitäts-Krise wie man es nur mit 19 Jahren kann, die wahrscheinlich mit der Figur des Autors zu tun hatte, die ihn nun wieder eingeholt hatte. Er arbeitete die letzten 2 Wochen in dem Büro seines Agenten. Als das Buch fertig war, war eine enorme Last von ihm abgefallen. Er hatte es wieder geschafft, er konnte es noch und das erste mal war kein Zufall gewesen.
Das Comeback
Sein Arm kam sehr langsam durch Ergotherapie wieder in Form, seine mentale Verfassung war schlechter als seine körperliche. Er hatte sein Urvertrauen in seinen Körper eingebüßt und war nun viel vorsichtiger. Auch hatte das alleine Reisen eine kleine Angststörung verursacht und er fühlte sich einsamer denn je auch wenn Leute um ihn herum waren. Denn ihm war klar, mehr denn je, dass jeder seine Leben für sich lebt. Er versuchte es mit Anderen zu teilen oder Leute zu finden, die ihn verstanden, doch es schien alles so unwahrscheinlich. Dieses eine Jahr schob sich wie eine Trennwand zwischen ihn und andere Menschen. Doch alle Wunden heilt die Zeit. Und er begann wieder fleißig zu bouldern und zu trainieren. MMA begann sich durch den Joe Rogan Podcast in sein Leben zu schleichen und er guckte sich alle Kämpfe an, schrieb sogar seine erste Hausarbeit an der UdK, wo er nun Gesellschaft und Wirtschaftskommunikation studierte über die Geschichte und Entwicklung von MMA. Er fand sich zwischendurch in den Sommerferien in einem Krankenhaus in Peru mit seiner Freundin, wo ihm der Blinddarm herausoperiert wurde. Doch er kämpfte sich zurück und las während seiner Genesung zwei Bücher parallel zu seiner Hausarbeit. Einmal ein gesellschaftswissenschaftliches Buch über den Wandel des MMA Images aus der Sicht eines Professors und dann den epischen subjektiveren Bericht eines Fans und Reporters, der MMA linear an historischen Ereignissen mit der Geschichte einzelner Kampfsportarten vereinte. Er lernte über die Gracies, die legendäre Brazilian Jiu-Jitsu Familie, den Ursprung vom Allkampf oder Pankration in Griechenland, Mitsuyo Maeda aus Japan, der Judo nach Brasilien zu den Gracies brachte, dessen Meister Jigoro Kani der Judo in Japan und international für immer prägen sollte. Er saugte alles wie ein Schwamm auf. Es war wie mit den Superhelden, es gab Helden, Bösewichte und einfach Menschen. Die Verbindung der Geschichte des Kämpfens und warum wo welcher Fighting Style unter welchen Regeln und Besonderheiten entstanden ist, fasziniert ihn noch immer.
Als er nach der OP wieder in Form war ging er zum Brazilian Jiu-Jitsu Club in seiner Nähe und ist nun auf dem Weg des weißen Gurtes. Jiu-Jitsu faszinierte ihn, weil er beim Sparring mit Kraft nichts ausrichten kann und sein Hirn und Technik anschalten muss. Mit dem Kopf durch die Wand geht da nichts, merkte er schnell. Die Menschen, die er kennen lernte waren alle verständnis- und respektvoll gegenüber einem Anfänger und er hat sich so weit, noch nie verletzt. Der Trainer ist positiv, motivierend und praktisch veranlagt.
Und dann kam erstmal Corona und verkackte allen alles. Aber halt dachte er, was ist, wenn er anfängt Leute aus Berlin zu ihren Kampfsportarten zu interviewen? Dann ist das hier nicht das Ende für Kampfsport aber vielleicht eine Art Neuanfang. Zeit zu reflektieren und nachzudenken hatten ja alle jetzt genug. Und nicht nur zu Kampfsport auch zu anderen Themen. Und alle Texte, die er gerade schreibt, können auch hier hin. Verdammt wie geil denkt er ich mache einen Blog.





